Wann findet man die Wildbiene?
Wildbienen kann man von März bis September in den unterschiedlichsten Lebensräumen antreffen.
Mit Ausnahme der sozialen Arten (Hummeln, einige Furchenbienen), erscheinen alle Wildbienenarten zu bestimmten Jahreszeiten. Daher kann man diese Arten nur wenige Wochen bewundern.
Die einzelnen Wildbienenarten und ihre sehr unterschiedlichen Flugzeiten.
März:
Jetzt blüht die Salzweide - es erscheinen die ersten Sandbienen (Andrena)
April:
Jetzt kommen die Sträucher wie Schlehe, Weißdorn oder Obstbäume dazu – sie ernähren eine Vielzahl von Wildbienenarten (immer noch die tollen Sandbienen)
Mai:
Nun beginnen die Wiesen und Magerrasen zu blühen (der Höhepunkt des Wildbienenjahres) – Zeit für die Goldenen Schneckenhausbienen (Osmia aurulenta) -Wohoooo
Juni:
Allmählich erscheinen die ersten Sommerarten, wie wilde Möhre und weitere Korbblütler wie der Schafgarbe - die Maskenbienen (Hylaeus spec.) sind typische Vertreter des frühen Sommers
Juli:
Es ist Hochsommer, Zeit für Disteln, Flockenblumen oder Rainfarn – jetzt sind Seidenbienen (Colletidae), Hosenbienen (Dasypoda hirtipes) und Zottelbienen (Panugrus) unterwegs - Ja, diese Namen sind echt!-
August:
Die Zeit weiterer Pflanzenarten wie Dost, Brombeeren, Mauerpfeffer (der 2. Höhepunkt des Wildbienenjahres) - jetzt sind die sozialen Arten unterwegs, wie die Hummeln (Bombus) und Furchenbienen (Lassioglossum)
September:
Das Jahr der Wildbienen geht zu Ende, jetzt sind zwei Pflanzenarten besonders wichtig für die Nahrungsspezialisten, Heidekraut und Efeu – nun erscheint die letzte Art der Wildbienen, die Heidekraut-Seidenbiene (Colletes succinctus) und die Efeu-Seidenbienen (Colletes hederae)
Wo findet man die Wildbiene?
Die Lebensräume der Wildbienen sind vielfältig.
Am liebsten sind sie in naturbelassenen und strukturreichen Lebensräumen (Habitaten) zu finden.
Die Lebensräume der Wildbienen müssen das Bedürfnis nach Wärme und Trockenheit erfüllen, darüber hinaus müssen die entsprechenden Materialien zum Nestbau verfügbar sein.
Schattige Orte mit kühlem und feuchtem Mikroklima, wie geschlossene Wälder und Forste, werden von den Wildbienen meist gemieden.
Bevorzugt werden dementsprechend morsches Holz (hier nistet gern die Wald-Pelzbiene) oder Baumhöhlen (die mögen die Baumhummeln gern).
Die meisten Bienenarten leben aber im trocken-warmen Offenland.
Typische Habitate sind also Trocken – und Magerrasen, Binnendünen und Sandheiden.
Diese Gebiete erkennt man gut an hohen Temperaturen und Nährstoffarmut, man findet hier hoch spezialisierte und stark gefährdete Wildbienenarten.
Aber auch magere Mähwiesen und Grünlandflächen können unzählige Wildbienenarten beherbergen.
Auch feuchtes Grünland oder Feuchtgebiete bieten Lebensraum für einige hochspezialisierte Bienenarten z.B. Blutweiderich-Sägehornbiene (Melitta nigricans) oder die Auen-Schenkelbiene (Macropis europaea) - Solche Namen kannst dir nicht ausdenken... -
Einige Gilbweidericharten produzieren in ihren Blüten Blumenöl, dass die Schenkelbiene ebenfalls sammelt und teilweise dem Larvenfutter beimengt. Den anderen Teil des Öls verwenden sie für die wasserabweisende Auskleidung der unterirdischen Brutzelle.
Leider bietet das intensiv genutzte Agrarland nur noch wenigen anspruchsloseren Bienenarten Nist- und Nahrungsräume.
Aber jetzt kommt´s!
Die artenreichsten und wertvollsten Wildbienenarten findet man auf Ruderalflächen und Brachen (stillgelegte Bahnhöfe, ehemalige Flughäfen oder Industriebrachen).
Fakten!
Typische Lebensräume
Da sich aber Nistplatz, Nahrungsraum und Baumaterial oft räumlich nicht decken, ist es wichtig die Entfernung der jeweiligen Vorkommen zu berücksichtigen, wenn man etwas für die Wildbienen tun möchte, dies gilt vor allem am Haus und Garten.
Kommentar schreiben