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Kuckucksbienen

 

 

Das sind Bienen die sich parasitisch verhalten, d.h. sie bauen weder eigene Nester noch kümmern sie sich um die Brutpflege, sondern sie schmuggeln ihr Ei in fremde, gemachte Bienennester.

Dieses Verhalten brachte ihnen auch diesen Namen ein, denn Arten, die ihren Nachwuchs ins fertige Nest setzen, nennt man Kuckucksbienen.

 

Es gibt 135 Arten von ihnen, das ist fast ein Viertel der Bienenfauna in Deutschland.

 

Es gibt 2 Gruppen:

 

 

Sozialparasiten
Brut- und Futterparasiten

 

Blutbiene
Blutbiene

Sozialparasiten

 

Diese Gruppe der Bienen baut weder eigene Nester noch sammelt sie Nahrung.

Sie lassen ihre Brut von Arbeiterinnen sozialer Bienen aufziehen.

Zu ihnen zählen die Schmarotzerhummeln oder „Kuckuckshummeln“ (bestimmte Arten der Gattung Bombus sind nahe Verwandte der „echten“ Hummeln und sehen ihnen äußerlich sehr ähnlich).

Die Weibchen der Kuckuckshummeln haben an den Hinterbeinen aber keine Einrichtung für den Pollentransport und sie produzieren auch kein Wachs.

Ihre Flügel sind dunkler, ihr Flug schwerfälliger und sie erzeugen beim Flug einen tiefen Brummton.

 

Sie erscheinen aus ihrem Winterquartier später als die Hummelwirte.

Das Weibchen dringt in das Nest eines noch jungen Hummelvolkes ein, hierbei helfen ihr ein kräftiger Stachel und ein besonders starker Kiefer.

Das besonders harte Außenskelett schützt vor den Stichen der Arbeiterbienen, die ihr Nest verteidigen wollen.

Nach der Übernahme legt das Weibchen ihre Eier in sehr dickwandige Zellen, die es selbst auf schon vorhandenen Hummelkokons errichtet.

Das Weibchen baut jede Zelle selbst und benutzt das mit Pollen vermischte Wachs der Hummelwabe.

Die Arbeiterinnen (die noch da sind) füttern und pflegen nun die Larven der Schmarotzerhummel bis zu ihrer Verpuppung.

 

Die Kuckuckhummelarten sind bei der Auswahl ihrer Wirte mehr oder weniger spezialisiert.

Manche haben nur eine Wirtsart, andere wiederum leben bei mehreren Hummelarten.

 

"echte" Hummel
"echte" Hummel

Brut- oder Futterparasiten

 

Diese Gattung nutzt die Brutfürsorgeleistung anderer Bienen aus.

Auch sie bauen keine eigenen Nester oder sammeln Nahrung, sie schmuggeln ihre Eier in die Brutzellen von Bienenarten mit solitärer, kommunaler oder sozialer Lebensweise.

Die frisch geschlüpften Schmarotzerlarven vernichten zunächst das Wirtsei, indem sie es aussaugen oder durch ihre dolchartigen Kiefer die junge Larve töten, danach verzehrt sie den Futtervorrat.

Daher auch die Bezeichnung Futterparasit.

 

Diese Parasiten sind meist kaum behaart und sehr bunt in ihrem Aussehen.

Normalerweise verteidigt eine Wirtsbiene ihr Nest, aber es gibt auch friedfertige Wirte (Gattung Nomada).

Erwachsene Kuckucksbienen sind immer entweder Weibchen mit voll entwickelten Ovarien (Eierstöcke) oder Männchen.

Auch hier besitzen die Weibchen keine Vorrichtungen für den Pollentransport.

 

Die meisten Kuckucksbienen sind an ganz bestimmte Wirtsbienen gebunden, daher findet man sie auch immer in deren Nähe.

 

 

Im Gegensatz zu den meist graubraun gefärbten Wirtsbienen, sind einige parasitischen Arten gerade zu wahre Paradiesvögel.

 

Zu ihnen gehört z.B. die Filzbienen, sie haben auf ihrem Hinterleib auffällige, weiße Filzbinden.

 

 

Wespe
Wespe

 

Epeolus ist eine Gattung von welcher in Deutschland nur vier oder fünf Arten vorkommen.

Sie leben parasitisch zu den Seidenbienen, die meisten werden nur selten gefunden.

 

Noch so ein kleines „Schmuckstück“ ist die Schmuckbiene (Epeoloides coectuens).

Sie hat grüne Augen und einen rot-schwarz gefärbten Hinterleib mit auffallenden Filzflecken auf den Hinterleibsringen.

Sie ist allerdings sehr schwer zu finden, da ihr Wirt, die Schenkelbiene Macropis,

seine Nester sehr gut im Gelände versteckt.

 

Häufiger entdeckt man die Blutbiene der Gattung Sphecodes an Waldrändern, in Kiesgruben oder sogar im eigenen Garten.

Sie fliegen langsam und dicht über den Boden.

Sie verdanken ihren Namen dem leuchtendem Rot ihres Hinterleibs.

Die Arten dieser Gattung sind 5-12mm klein                                                          -ähm groß natürlich-

 

Ihre Wirte sind vor allem Furchenbienen, aber auch Sandbienen oder Seidenbienen.

Einige Blutbienenarten sind hochspezialisiert und parasitieren nur eine Wirtsart.

 

In Deutschland gibt es 25 Blutbienenarten, man kann sie von Frühjahr bis Herbst beobachten, ihre Flugzeit ist eng an die ihrer Wirte gebunden.

Die Männchen der meisten Arten schlüpfen im Sommer, paaren sich umgehend und sterben noch vor dem Winter.

Die befruchteten Weibchen überwintern und suchen ab April oder Mai nach neuen Wirten.

 

Blutbienen fliegen gezielt Löcher im Boden an, die Nesteingänge der Wirtsbienen sein könnten. Dort stellen sie am Geruch fest, ob sie richtig sind oder nicht.

Wenn sie erfolgreich ein Nest erschnüffelt haben, dringen sie in den Gang ein, öffnen eine fertige Brutzelle und legen ihr Ei herein.

Meist nutzen sie dafür unbewachte Momente, wenn die Wirtsbiene unterwegs ist.

                                                                                                                                                                                                                       -richtige kleine Agenten-

 

Wenn sie sich dennoch mal begegnen, geht das Treffen für die Wirtsbiene leider meist tödlich aus, da die Blutbiene sofort angreift und zusticht.

Bei sozialen Furchenbienen dringt sie sogar manchmal gewaltsam ein und tötet oder vertreibt alle dort befindlichen Bienen                                                                                                              -wtf, die Natur kann so grausam sein-

 

Bei anderen Arten wiederum ignoriert das Wirtsweibchen den Eindringling, vermutlich verwendet die Blutbiene ein chemischen Botenstoff der sie ruhig stellt.

 

 

Unbekannt ist noch immer, warum die meisten parasitisch lebenden Bienen so leuchtende Farben tragen, während ihre Wirte durchweg unscheinbar braun, grau oder schwarz gefärbt sind. (Dr.Christian Schmid-Egger)

 


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