· 

Diagnose Autismus!

07.11.2022, Dienstag 9 Uhr ..

Diagnose F84.5G (Asperger Syndrom) Autismus-Spektrum-Störung

 

Autismus bestätigt!

 

Es gibt noch so viel zu verstehen, zu erkennen.

Meine eigenen Gefühle...Gedanken... so still, so leise, so klein.

 

Ich dachte es wäre eine riesige Erleichterung, aber das Hinterfragen, Überdenken, Erinnern...

schlimmer als je zuvor!

Die Frage nach wer ich bin, präsent wie nie!

 

Das Herzstolpern, welches ich seit meinem 14. Lebensjahr habe (Herz-Rythmus-Störungen).

Ich hab es nie so hinterfragt wie aktuell.

Warum ist es da?

Wann ist es am stärksten?

Wann ist es nicht spürbar?

Wann ängstigt es mich so stark, dass es eine Panikattacke auslöst?

 

Just in diesem Moment ist es stark, macht es mir eine unheimliche Angst!

Was fühle ich? Welche Emotionen sind noch da?

Unruhe, Überforderung, enorme Erschöpfung!

Ist es das was ich nie sah? Meine eigenen Bedürfnisse?

Mein Ungleichgewicht, was über die Jahre ins schier Unermessliche stieg?

 

Mein Herz, was mir seit meiner Jugend versucht zu sagen: "Dieser Weg, den du gehst, er ist soo falsch!"

Ich arbeitet/lebte gegen meine eigene Natur, immer mehr aus dem Takt, meinem Takt!

Diese Symbolik... erschütternd! Wie viel Macht das Unterbewusstsein hat, wie viele Prozesse nicht nur im Gehirn ablaufen, um solch immense körperliche Veränderungen hervorzurufen.

 

Ich möchte schreien...weinen…

All das Leid, die Angst, der Schmerz... so viel in mir, nichts ist im Gleichgewicht!

Ich spüre es einfach nicht, all die Jahre des Versteckens und der Verdrängung, begrub jegliches Gefühl meiner wahren Natur tief in mir. Brodelnd, erdrückend, lauernd...

 

Es ist anstrengend, Kräfte zehrend, in sich hinein zu horchen. Jede Faser des Körpers auseinander zu nehmen, zu spüren, zu fühlen... so viel Zeit um es zu erkennen. Mehr Pausen als andere, mehr Ruhe.

 

Mein Gehirn nimmt so viele Informationen auf, Tag ein Tag aus. Es war mir nie so bewusst, wie anstrengend und immens viel, zu viel, das ist!

Kein Filter, keine Pausen, kein Ausblenden...

 

Mein ganzes Leben dachte ich, ich sei "Durchschnitt", weil das ein Maß ist, was mir meine Umwelt vermittelte, welches "genau richtig in der Gesellschaft" ist, nur nicht auffallen, aber auch nicht "dumm" sein.

Das Gefühl "Durchschnitt" zu sein hatte ich nie, aber ich passte mich an. Glaubte nie besser oder schlechter zu sein, nur eben anders.

Doch nun frage ich mich: "Bin ich Durchschnitt"? Meine Voraussetzungen in Schule und Ausbildung waren nie auf meine Bedürfnisse angepasst. Ich begriff sehr früh, dass ich anders bin und nahm es hin, gab auf und unterwarf mich dem System, ich strengte mich nicht mehr an, lernte nur das Nötigste, sah keinen Sinn in irgendwelchen Dingen, die ich lernen sollte - so tat ich es einfach nicht... Mir wurde auch nie die Zeit gegeben zu verstehen, ich brauchte oft länger als andere, weil die Komplexität mich überwältigte oder das selbst ich nicht verstand warum alles bis ins kleinste Detail erst einmal erklärt und analysiert werden muss, bis ich den Zusammenhang begriff... so viel verschwendetes Potenzial… .

Doch heute, ich hab eine zweite Chance bekommen... nochmal eine Ausbildung, nochmal neu lernen, verstehen...

Ich will es herausfinden… durchschnittlich, clever oder gar hochbegabt?

Warum ich mich das frage? Dieser Gedanke, dass da etwas in mir ist, ist der einzige der mich seit meiner Kindheit nie losgelassen hat. Ich will es endlich herausfinden!

 

Nun ist da ein Sinn für mich und ich erinner mich, wie gern ich früher gelernt und neue Dinge entdeckt habe, mit dem Unterschied, heute ist es mir egal als "Streber", "Nerd" oder "Freak" angesehen zu werden!

Nun ist es an der Zeit endlich ICH zu sein! Was auch immer das heißen mag.

 

 

Wie wäre wohl mein Leben verlaufen, hätte ich so sein können, wie ich bin?

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0